Ein Wirtschaftsverbrechen ist ein im wirtschaftlichen Umfeld begangenes Verbrechen.
Hierzu zählen
- Konkurrenzspionage
- Sabotage
- Betrug
- Geheimnisverrat (Verrat von Betriebsgeheimnissen)
- Verletzung eines Wettbewerbsverbots und
- Diebstahl am Arbeitsplatz
Für viele Unternehmen mag die Polizei die erste Anlaufstelle sein. Die wird jedoch meist erst bei konkreten Anhaltspunkten aktiv, hat jedoch oft nicht die nötigen Spezialisten und Werkzeuge verfügbar. Zudem kann die Priorität und Intensität der Ermittlungen von dem betroffenen Unternehmen kaum beeinflusst werden. Da die Wirtschaftskriminalität in der Öffentlichkeit nicht so stark wahrgenommen wird, wie Gewaltverbrechen, werden auch von der Politik andere Prioritäten gesetzt, die sich im verfügbaren Personal und Ausstattung zeigen.
Eine Wirtschaftsdetektei ist eine private Detektei, die sich auf Verbrechen im Bereich der Wirtschaft (Wirtschaftsverbrechen) spezialisiert hat. Sie hat somit ganz andere Möglichkeiten, Erfahrungen, spezialisierte Mitarbeiter und Geräte bei der Erkennung und Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen.
Oft genannte Begriffe wie
- Industriespionage
- Wirtschaftsspionage
werden synonym benutzt und beschreiben das Ausspähen von Betriebsgeheimnissen durch ausländische Nachrichtendienste mit nachrichtendienstlichen Mitteln. Auch hier kann eine Wirtschaftsdetektei beim Erkennen solcher Angriffe hilfreich sein. Für konkrete Gegenmaßnahmen wird dann jedoch eher der nationale Geheimdienst zuständig sein. In Deutschland wäre das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) anzusprechen.
Beispiele berühmter großer und kleiner Wirtschaftsverbrechen
- Wirecard: Durch Bilanzfälschung mittels Buchung nicht realer Umsätze ergab sich ein geschätzter Schaden von 3,2 Mrd. Euro. Das DAX-Unternehmen ging Konkurs, gegen die verantwortlichen Vorstände wird ermittelt.
- Volkswagen: Durch eine Motorsteuerungssoftware, die eine Prüfsituation erkennt, wurden durch die Behörden fälschlich zu niedrige Abgaswerte gemessen und damit unberechtigt die Kfz-Zulassung erlangt.
- CumEx: Dies ist eine Form der Steuerhinterziehung, bei der Banken, Broker und Anleger in einem Netzwerk die europäischen Steuerbehörden hintergangen haben. Der Schaden betrug allein für den deutschen Fiskus 31,8 Milliarden Euro.
- Ein Diebstahl am Arbeitsplatz hat meist nicht den Umfang, dass über den Fall in den Medien berichtet wird: Manchmal wird jedoch genau aus diesem Grund darüber berichtet, wenn z.B. eine Kassiererin gefundene Pfandbons für sich einlöst und ihr deshalb gekündigt wird